Die Bebauung in der südlich von Graz gelegenen Gemeinde Dobl ist wie in an- deren Stadtrandgemeinden äußerst inhomogen und von Zersiedlung geprägt. Dieser Entwicklung versucht die Gemeinde mit dichterer Bebauung des noch verfügbaren Baulandes und durch strikte Bebauungsbestimmungen entgegen zu wirken. Dabei wird aber vor allem die Dachform Satteldach verlangt, zu wenig auf Gebäudehöhe und Größe sowie Form geachtet.
Die tradierten Bauernhöfe sind in offener Bauweise locker gefügte Ensembles von eingeschossigen Wohn- und Nutzhäusern, wobei die Wohnbauten langge- streckte, eingeschossige und schmale (Baumspannweite) Häuser sind, die seitlich – meist zentral – erschlossen werden und die in der flachen Landschaft trotz geringer Tiefe weit zu sehen sind.
Die Höfe wurden zu den Fluren hin geöffnet, das Wohngebäude meist zur Straße hin errichtet.
In der Nähe des Hause K&F finden sich noch Reste traditioneller Bebauung und – meist unsensibel geplante - Neubauten unter Einhaltung der Bebauungs- bestimmungen.
Für die vierköpfige Familie haben wir ein langgestrecktes, L-förmiges Projekt entwickelt, das sämtliche Funktionen in einem Geschoß bietet. Der Dachraum wird für Rückzugsräume und als Stauraum und Reserve genutzt.
Durch Nebengebäude (Lager, Carport) und eine Stützmauer wird das Grundstück zur Landesstraße abgegrenzt, zur Gemeindestraße ein Hof gebildet. Das Wohngebäude grenzt die Gartenseite (Flurseite) vom Straßenraum ab.
Dieses bewusste Anknüpfen an alte Hausformen soll einen Beitrag zur Bewusstmachung der eigentlich wichtigen Qualitäten des Bauens in der Landschaft (Form, Proportion, Materialien) darstellen.