Überdachung Eislaufplatz Bergheim
Freibad Bergheim Errichtungs- und Betriebsges.m.b.H
Bergheim, Salzburg, AT
2005 - 2006

Im Areal der Freizeitbetriebe Bergheim wird eine ca. 20x40m große Asphaltfläche im Winter als Eislaufplatz und im Sommer als Miniaturgolfanlage verwendet. Beide Nutzungen waren bislang aufgrund des fehlenden Sonnen- und Witterungsschutzes nur eingeschränkt und mit erhöhten Betriebskosten zur Pflege und Erneuerung der Eisanlage möglich.

Die künstliche Belichtung erfolgt durch Halogenstrahler direkt auf die Nutzfläche sowie indirekt über den Dachraum, die Unterdecke wirkt reflektierend oder Licht streuend.
Als primäre konstruktive Anforderungen lassen sich die Querspannweite von 20m bei aus gestalterischen Gründen möglichst geringer Konstruktionshöhe sowie die großen Strahlungswärmeverluste der Konstruktion gegen die Eisfläche nennen, die zu Kondensatbildung mit Gefährdung der Bauteile und erhöhtem Wartungsaufwand für die Eisfläche einher gehen (abtropfendes Kondensat).

Wir entschieden uns für eine Überdachung, die gemeinsam mit großen - teilweise verschieblichen - textilbespannten Vertikalelementen einen wind- und sonnengeschützten Bereich bildet.

 

Als Tragsystem wurde gemeinsam mit dem Tragwerksplaner J. Riebenbauer eine einfache Holzkonstruktion mit teilweise ausgekreuzten Pendelstützenfeldern, Leimholzdachträgern und einer aussteifenden Dachplatte aus Brettsperrholz entwickelt. Zur Erhöhung der Sorptionsfähigkeit der wärmeträgen und daher gegen Kondensatbildung wirksamen Holzkonstruktion sind die Holzbauteile wo möglich sägerau ausgeführt. Sämtliche Konstruktionsteile und der Hallenraum sind natürlich belüftet, die Deckenplatten und der Dachraum werden durch die Halogenleuchten abends erwärmt. Beide Maßnahmen tragen zur Verringerung der Kondensatbildung bei und erleichtern das Trocknen der Konstruktion.

Der Baukörper wird durch große flächenhafte Elemente gebildet. Das Volumen des eigentlichen Dachtragwerks tritt aufgrund der homogenen Untersicht und aufgrund des Vordachs (konstruktiver Holzschutz) in den Hintergrund. Durch die textile Bespannung der Vertikalflächen wirkt der Baukörper je nach Lichteinfall geschlossen oder beinahe vollständig transparent - unterschiedlichste Umraum- und Sichtbeziehungen entstehen.
Die Dachfläche ist durch ein zentrales Oberlicht geöffnet. Um Blendungen zu vermeiden ist die Untersicht mit einem durchgehenden Holzlattenrost verkleidet.

© Paul Ott