Erweiterung BG & BRG Seebacher
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG)
Graz, Stmk, AT
04-2010, Wettbewerb

Der Tegetthoffplatz ist als streng orthogonaler Platz angelegt, in dessen Zentrum das Admiralsdenkmal steht und nimmt in etwa die Hälfte eines Gründerzeitblockes ein, der von der Elisabethstraße, Leonhardstraße, Hartenau- sowie Seebachergasse begrenzt wird.

Die Schulbebauung an der Seebachergasse ergänzt den Platzabschluss gegenüber der Volks- und Hauptschule zwar funktionell, aber keineswegs städtebaulich und baukünstlerisch. Die Risalite bilden einen platzzugewandten Zwischenraum (Platzerweiterung), der weder funktionell noch städtebaulich zu begründen ist und keine dem städtischen Raum angemessene Platzbegrenzung bildet. Die Ausbildung einer adäquaten Platzfassade und Eckausbildung zur Elisabethstraße ist städtebaulich und baukünstlerisch zwingend. Darüber hinaus ist eine ökonomisch und funktionell befriedigende Lösung des Raumprogramms gemeinsam mit der Behebung der vorhandenen Mängel des Bestandgrundrisses an dieser Stelle möglich.

Ein schlanker, „freistehender“ Baukörper an der Seebachergasse wird über einen schmalen Bauteil an der Elisabethstraße mit dem Bestand verbunden, aber nicht an den Zentralrisalit (Eingangsbereich) in der Seebachergasse angebaut. Dadurch wird der Platzraum entsprechend der Typologie begrenzt. Die unausgewogene funktionelle Anordnung des Eingangsbereiches zum Platz wird beendet und die unglückliche Anordnung zur Platzgeometrie wird aufgelöst. Durch die sich ergebende „Torsituation“ erhält die Schule einen neuen, räumlich klar definierten Zugangsbereich. Der Tegetthofplatz ist räumlich klar definiert, es ergibt sich eine Platzfolge abnehmender Öffentlichkeit über den „äußeren“ Schulhof bis zum – durch die transparente Eingangszone angebundenen – „inneren“ Schulhof (Sportplatz). Im Zusammenspiel des neuen Baukörpers mit den teils halböffentlichen Zonen des Gebäudes erhält die Schule ein neues, offenes und stadträumlich positiv wahrnehmbares Erscheinungsbild.

vis Freissling