Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen
Land Tirol
Hall, Tirol, AT
04-2013, Wettbewerb, Nachrücker

Begrenzungsmauern als zeichenhafte Hinweise auf Nutzung und Abgrenzung mäandern durch die Landschaft, schreiben der Flur ein Zeichen ein, dass sich nach Süden zur Stadt öffnet und zwei Fühler in den Rest der Natur ausstreckt, die gleichzeitig Höfe umschließen wie auch die Weide eindringen lassen. Diese Geste ist als bewusst zurückhaltende, niedrige Bebauung gestaltet, die abstrakt wie symbolisch einerseits der Kulturlandschaft ihren Raum bewahrt wie andererseits der Baukultur ihre Verzahnung mit Ort und Landschaft einräumt, ein „anstatt“ an Stelle der Zwischenstadt setzt, als Referenz an die Grenzmauern verschwindender feudaler und ruraler Reste in der Kulturlandschaft.

Diese bauliche Geste einer weißen Wand in der Landschaft entzieht diese an diesem Ort fremde Nutzung der Einordnung in gängige und bekannte Reprä- sentationen von Bauaufgaben. Die Wand (mit ca. 500 m Länge) dient gleichzeitig der Erzählung indem sie einer monochrom weißen reliefartigen Gestaltung von Szenen und Beispielen der reichen Tiroler Kulturgeschichte dient. Sie ist nach außen Grenzwand, nach innen eine umgestülpte Fassade, eine Grenze, die nach innen blickt, ein Paradigmenwechsel, dem Introvertierten angemessen.

Ein halber Kilometer Kunst als einziger Hinweis auf die darunter und darin statt- findende Verpflichtung des Bewahrens, Erhaltens und Erschließens der Ge- schichte. Kein Elfenbeinturm sondern ein elfenbeinernes Band, das eine Folge unterschiedlich tiefer und unterschiedlich tief eingeschlossener Höfe umschließt und sich ins Gelände einschneidet. Im Winter wird dieses Band als weicher Zug im Schnee erscheinen, wie die darunterliegende Flur dem Eingriff und dem Be- greifen durch den Mensch entzogen. Diese bauliche Geste einer weißen Wand in der Landschaft entzieht diese an diesem Ort fremde Nutzung der Einordnung in gängige und bekannte Reprä- sentationen von Bauaufgaben. Die Wand (mit ca. 500 m Länge) dient gleichzei- tig der Erzählung indem sie einer monochrom weißen reliefartigen Gestaltung von Szenen und Beispielen der reichen Tiroler Kulturgeschichte dient. Sie ist nach außen Grenzwand, nach innen eine umgestülpte Fassade, eine Grenze, die nach innen blickt, ein Paradigmenwechsel, dem Introvertierten angemessen.Darunter Arbeitsräume und Depots, dem „Bewahren, Erhalten und Begreifen“ gewidmet und der Einordnung in die Heterogenität der Bauten und Zwischen- räume und damit der Kurzlebigkeit und Beliebigkeit entzogen. Nach Süden wird ein „flacher“ breiter Hof zur äußeren Erschließung umfasst, nach Norden ein zweigeschossiger Einschnitt, der in das Innere der Depots reicht und den Ausgang auf das Dach ermöglicht. Dazwischen liegen lange- streckte eingeschossige Atrien, die trotz aller Introvertiertheit den Ausblick auf die Berge und natürliche Belichtung und Belüftung für die Ateliers und Büros und Pausen im Freien ermöglichen. Die differenzierte Plastik ist ein Abbild der Tiroler Topografie von der sanften Wiese des Flachlands über die besonnten Taleingänge bis zu den schroffen Spalten im Berg, die die Verheißung eines „Schatzes“ bergen.