Sanierung/Umbau und Erweiterung Pflegewohnheim Rosenhain
Stadt Graz, Stadtbaudirektion
Graz, Stmk, AT
06-2010, Wettbewerb

Die erforderliche Erweiterung wird in zwei Baukörper, deren Baumassen den größerer Villen entsprechen, gegliedert und südwestlich dem Bestand vorgelagert. Sie liegen dem Hang entsprechend tiefer am Gelände und ermöglichen dadurch und durch die Beschränkung auf zwei oberirdische Geschoße eine ortsadäquate Bebauung.

Die Räume zwischen den Neubauten und zum Bestand ermöglichen Milieubildung, vielfältige Außenraumerlebnisse und Raumbeziehung und gute Orientierung am Gelände. Der Bestandsbaukörper schirmt diesen Bereich nach NO ab. Die moderaten Geländeveränderungen (Terrassierung), gute Durchwegung und die räumliche Struktur schaffen einen gut nutzbaren, besonnten, siedlungsartigen Innenbereich, der zu Allee hin offen ist.

 

Die großen Loggien, die Atrien und der Hof zwischen den Gebäuden ermöglichen Durchblicke und bieten wind- oder witterungsgeschützte Aufenthaltszonen, die sich durch unterschiedliche Öffentlichkeit und Intimität unterscheiden. Eine intensive Durchwegung der gesamten Anlage macht die Baukörper- und Raumerlebnisse erfahrbar. Die einfachen verputzen Baukörper mit großen Loggien und raumhohen Fenstertüren bilden einen klaren Kontrast zum wenig attraktiven und inhomogenen Bestand. Die Putzfassade wird durch ein großes Ornament aufgewertet, die Loggieneinschnitte durch seitliche Holzverkleidungen betont. Die Belichtung über Höfe, Loggien, Fenster und Atrien macht Innen- und Zwischenräume ganztags attraktiv und bietet vielfältige Lichtstimmungen. Begrünung, Belichtung und einzelne Farb- und Materialakzente im Innen- und Außenraum ergänzen die Strenge der Baukörper durch bewusste Fokussierung auf unterschiedliche Stimmungen, wechselnde Raumerlebnisse, Licht, Struktur und Haptik. Sinneseindrücke werden durch den schlichten Rahmen der Architektur als Hintergrund aufgewertet.

vis Brugger